Heute gibt es die bereits angedrohten Sandlaufkäferbilder aus dem Wallis nebst Erläuterungen zur Artunterscheidung.
Ich konnte vier Arten finden, drei habe ich fotografiert. Den fast überall anzutreffenden Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris) habe ich mir gespart, da die Tiere nicht sonderlich anders aussahen, als die bei mir vorkommende Variante und, was der Hauptgrund war, sie total ungeduldig und unkooperativ waren. Falls die aber jemand zu Gesicht bekommt: Es sind die überwiegend grüngolden gefärbten Tiere ohne Strichmuster, nur mit einzelnen helleren Flecken auf den Flügeldecken.
Art Nummer zwei: Der Dünensandlaufkäfer (Cicindela hybrida-Gruppe mit einer Reihe von Unterarten). Lebt bevorzugt auf eher ebenen Flächen mit einer gewissen Oberflächendynamik, die den Bewuchs in Grenzen hält, also Dünen (daher der Name) und kiesige oder sandige Flussufer mit Sandbänken. Die schweizer Tiere, die ich bislang sah, haben alle einen auffallenden bläulichen Grundton, bei mir am Oberrhein und in Frankreich sind sie überwiegend kupferfarbig. Rein grüne Tiere gibt es meines Wissens jedoch nicht. Erkennbar sind sie am Lebensraum, der Grundfarbe (nicht rein grün), den hellen Flügelmalen in Bindenform (Unterschied zu C. campestris), der gelben Oberlippe und der fehlenden Kopfbehaarung. Sie haben nur maximal sehr spärlichen Haarwuchs, bestehend aus einzelnen Borsten. Abgebildet ist die Art auf den Bildern fünf bis neun.
Art Nummer drei ist der Berg-Sandlaufkäfer (Cicindela silvicola), eine überwiegend in Gebirgsregionen verbreitete Art, nicht jedoch typisch für die oberen Höhenlagen. Der ist dem Dünensandlaufkäfer ähnlich, jedoch etwas größer, der Farbton geht tendenziell mehr ins grünlich-bronzefarbene und er hat einen deutlich behaarten Kopf. Wobei deutlich hier dennoch heißt, dass man genau hinschauen muss, um es tatsächlich zu erkennen. Am besten sieht man es noch auf dem ersten Bild. Der erste Fleck auf den Flügeldecken Richtung Halsschild ist bei ihm nicht durchgehend, sondern in zwei Punkte aufgelöst. Der Lebensraum unterscheidet sich ebenfalls: Die Art bevorzugt Böschungsabbrüche und Rutschzonen am Hang ohne viel Bewuchs. Zu sehen ist er auf den ersten vier Bildern. Die Abrruchkante, an der ich sie fand, war mit einem Drahtgeflecht gegen weiteres Abrutschen und Steinschlag gesichert, was das Fotografieren leider sehr erschwerte. Hinzu kam ein durchweg ungünstiges Licht, so dass die Auswahl eher eingeschränkt blieb.
Die letzte Art (Bild zehn) ist die für mich schwierigste, was das Fotografieren angeht: Der Gallische Sandlaufkäfer (Cicindela gallica), ein typischer Bewohner der hochalpinen
Matten. Ich sah erste Exemplare von etwa 2200m an aufwärts, sie kommen aber teilweise auch etwas weiter unten vor. Sie sind die aus meiner Sicht zickigsten Sandlaufkäfer, die es gibt, extrem
scheu und schnell sowie im alpinen Gelände mitunter auch schwer zu verfolgen. Erkennbar sind sie an der Kombination aus Streifenmuster und leuchtend grüner Flügelfärbung. Eigentlich. Die beiden,
die ich bei der Paarung erwischte erfüllen diese Beschreibung nur bedingt, wie man sieht. Das Männchen hatte hier einen deutlich kupferfarbenen Grundton, nur der Kopf hat die typische
Grünfärbung. Einzelne Exemplare konnte ich nicht annähernd zufriedenstellend ablichten und auch die Paarung ist vom Licht her alles andere als ideal. Über die Aufnahme freue ich mich dennoch
sehr.
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