Jetzt ist es also doch passiert. Ich bin auf´s Rad gestiegen. Nur mal so. Ohne Kamera natürlich. Weil ich ja nicht fotografieren wollte. Nur etwas Radfahren. Und wie ich da so durch die Gegend fuhr und die Weißlinge und die Auroras flatterten und die ersten Dickköpfe und die letzten Pfauenaugen und Admirale und C-Falter vom Winter, da hab ich gedacht, so nur denen zuzuschauen ist ja auch ganz schön. So ganz ohne Hintergedanken und den zwanghaften Wunsch/Wahn, das Ganze irgendwie dokumentieren zu wollen. Ist so angenehm leicht, das Radfahren. Ohne Fotorucksack. Naja, jedenfalls flogen da auch so´n paar von den Kleinen Nachtpfauenaugen ´rum, also die Männchen. Sind schon schnell, die Männchen. Und wie ich fast am geplanten Endpunkt der Tour war, da saß denn so eins von denen am Damm. Und flog nicht. War auch ein Weibchen, die fliegen eher nachts. Da hab ich mich denn geärgert, weil ich die Kamera nicht mitgenommen hab, auf die Radtour. Und denn hab ich überlegt, ob ich mich weiter ärgern soll, oder doch die Kamera von zu Hause hole. Ärgern hat mir weniger gefallen, als die Radtourlänge zu verdoppeln, also bin ich nach Hause. Die Kamera hab ich auch gefunden und das Objektiv und noch eins und das Stativ und einen annehmbar vollen Akku. Und denn bin ich wieder los, wurde schon langsam Abend und irgendwann will ja so´n Nachtpfauenauge auch mal weg, also hab ich mich beeilt. Ist nicht so angenehm leicht, das Radfahren mit Rucksack. Sei´s drum. Sie saß noch, die Nachtpfauenaugen-Dame. Und hat mir einige wenige Fotos erlaubt, denn hatte sie genug und flog zum nächsten Apfelbaum. Ich nicht.
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