Der krönende Abschluss meiner Urlaubswoche: Am vorletzten Morgen fragte mich der Campingplatzbetreiber (Merci, Samuel!), ob ich die großen Schmetterlinge vorn neben den Lampen gesehen hätte. Hatte ich nicht. Ich war morgens an ihnen vorbeigeradelt, weil ich auf den Hügel wollte, um eine (nicht mehr vorhandene) Empusa zu fotografieren. Danach wieder runter und auf die Ausweichwiese, wo ein paar Scheckenfalter sehr dekorativ in den Margeriten saßen. Und denn, als ich auf dem Campingplatz gerade frühstücken wollte, hat er sie mir gezeigt, die großen Schmetterlinge. Boah. Hat er nicht übertrieben. Ging gar nicht größer. Zumindest nicht in Europa. Drei Stück saßen da im Gras und an der Lampe, die sie wohl in der Nacht angeflogen hatten. Alles Männchen eines sehr wunderbaren Falters, den ich bisher nur von Bildern und aus der Literatur kannte: Das Wiener Nachtpfauenauge. Ab zurück zum Zelt, den Fotorucksack und das Stativ geschnappt und los gings. Im Gras war das mal nix, also hab ich die mit einigem Respekt an den umliegenden Baumstämmen platziert, weil ich auch nicht wollte, dass da jemand drauftritt. Der größte und unversehrteste flatterte sich kurz warm und verdrückte sich gleich in die Krone eines Kirschbaumes. Mist. Aber sah gut aus, so im Flug - fast wie ´ne Amsel. Die anderen beiden blieben zum Glück sitzen, hatten aber mit dem inzwischen schon wieder deutlich zunehmenden Wind ganz ordentlich zu tun. Ist halt nichts, mit so großen Flügeln. Da hab ich denn eine Weile dran herumfotografiert. Und auch am Abend bei schönerem Licht noch einmal. War schon ein Erlebnis. Die Smaragdeidechse, die direkt neben der Lampe unter dem Stromverteiler wohnte, hab ich denn bei der Gelegenheit auch gleich noch fotografiert. Muss man eigentlich gar nicht weg vom Platz, wenn alles direkt dorthin geliefert wird ;-).
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Felix (Donnerstag, 27 April 2017 16:45)
Wow, das finde ich mal ziemlich cool. Diese mehr oder weniger Ton-in-Ton-Fotos mit solchen Nachtfaltern haben Stil. Falls ich jetzt auf die Schnelle nicht falsch gegooglet habe, dass ist das Wiener Nachtpfauenauge, oder? Echt beeindruckend groß, das eine Mal, als ich in Wien (wo sonst? ;) ) eines gesehen habe, dachte ich zuerst es wäre eine Fledermaus...
Felix (Donnerstag, 27 April 2017 16:46)
Eigentlich wollte ich ja dreimal das gleiche schreiben, das ging wohl schief... ;)
Felix (Donnerstag, 27 April 2017 16:47)
Mist, jetzt macht der 2. Kommentar keinen Sinn mehr. Der kann also genau wie dieser hier in den Mülleimer der Geschichte geworfen werden... :P
Marcus (Donnerstag, 27 April 2017 17:14)
Musste eben mal richtich kopieren lernen, denn geht das auch mit dreimal das gleiche. Sonst wird das nüscht. ;P
An Deine Nachtaufnahme von damals kann ich mich noch erinnern, war ich wohl neidisch. Mir erzählte irgendwann mal an der Drôme ein sehr netter Franzose , dass er so einen in den Baronnies beim Klettern gesehen hätte und mailte mir auch gleich noch ein paar Orte, wo ich der Schmetterlinge wegen unbedingt hin müsse. Hab ich denn letztes Jahr auch versucht, aber keine gefunden. Aber die Riesenviecher denn so unverhofft und komfortabel geliefert zu bekommen, hat natürlich schon seinen Charme. Zumal die ziemlich früh dran waren, aber wer will da schon meckern?
Ach so: Danke Dir! Ich find ja, so Nachtfalter brauchen schon auch optisch halbwegs passende Ansitze. Und die Biester hier an ´ner blühenden Kirsche kann ich mir denn irgendwie nicht vorstellen.