Die Ruhe hier im Blog in den letzten Wochen war anfangs arbeits-, später dann urlaubsbedingt. Und sie wird nach diesem Eintrag wohl erneut einkehren. Tipp an "die Nachbarschaft": Schon mal hinter dem Fenster positionieren, damit man nichts verpasst, wenn das Auto irgendwann wieder beladen wird.
Die Bilder heute sind, wie wohl hoffentlich erkennbar ist, aus Gotland und Fårö. Da gab es zwei Wochen die halben Temperaturen von hier, dafür den doppelten
Wind. Es kristallisiert sich offenbar ein Zweijahresturnus für Gotland-Besuche heraus. Dieses Jahr war es ein sehr früher Termin, was verschiedene Vorteile bot: Die Frauenschuhe blühten gerade
auf, Spitzels Knabenkräuter waren noch (fast) in Hochbüte, litten aber dennoch unter der noch immer gravierenden Trockenheit, die Insel war voller Stattlicher Knabenkräuter und erfreulich wenig
von Touristen besucht. Die, die da waren, erfreuten mich mit ihren Wohnmobilen. Der Wind nervte etwas beim Radfahren und teils auch beim Fotografieren, es gab aber nicht sehr viele
Schmetterlinge. Oder zumindest nicht die, die mich interessierten. Konnte also auch kein Schmetterling auf dem Foto verwackeln. Bei der Suche nach Apolloraupen fand ich am 07.06. einen frisch
geschlüpften Apollo und sah einen weiteren fliegen. Das Bild ist aber nur der Vollständigkeit halber dabei. Er wollte tagsüber partout nicht sitzen bleiben und für eine Suche am Abend oder
morgens war die Falterdichte definitiv zu niedrig. Außerdem hab ich ja bereits ausreichend Gotland-Apollos. Jedenfalls ist das mein bisher frühester Apollo und ich kann verkünden, dass die Sucht
noch vorhanden ist. Nachteile des frühen Besuchs waren die gerade erst aufblühenden Fleischfarbenen Fingerwurze, die nicht blühenden Sumpf-Knabenkräuter und Stendelwurze und die zu wenigen
Apollos.
Sonst hab ich noch paar Vögel fotografiert und dabei festgestellt, dass das 600er für Flugaufnahmen frei Hand nur bedingt tauglich ist. Mit dem 300er ging´s besser. Die Seeschwalben waren gut drauf, die zahllosen Fasane nicht. Ich sah Seeadler und Ziegenmelker, Kiebitze und Große Brachvögel, Schnepfen, Kraniche und jede Menge Wasservögel, die ich zum großen Teil nicht kannte. Und eigentlich dachte ich, mit Gotland und den dortigen Orchideen sei ich jetzt durch und hätte keine Lust mehr drauf, weil irgendwie keine Ende der Trockenheit dort in Sicht ist und die Orchideen nur noch zu Bruchteilen der Zahlen aus früheren Jahren blühen. Dann ging ich auf der Rückfahrt inVisby in den Buchladen, kaufte ein neues Orchideenbuch über Gotland und stellte fest, dass da doch noch einiges zu entdecken sein müsste. So in zwei Jahren denn wieder?
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