Sommerfalter

Tach. Ruhig ist´s hier gewesen. Wegen keine Zeit. Wegen merkwürdigen Wetters. Wegen Abwesenheit.

 

Ich hab hier die letzten Wochen kaum was fotografiert, weil es kaum passendes Wetter gab und wenn es das doch gab, ich dazu nicht die passende freie Zeit hatte. Dann hatte ich letzte Woche vor, schnell in´s Cogne-Tal zu fahren, wegen Bläulingen, Apollos und Feuerfaltern, wurde aber durch die netten Unwetter und die dadurch bedingten Verwüstungen paar Tage zuvor von diesem an sich ganz einfachen Plan wieder abgebracht und musste eine Ersatzlocation suchen. Da die Alpen generell sehr wechselhaftes Wetter hatten und ich mich in der einen Woche nicht überwiegend auch noch über miese Bedingungen ärgern wollte, musste ich ein Stück weiter fahren, landete erneut in den Cevennen - und ärgerte mich über miese Bedingungen. Also teilweise zum Glück nur. Insgesamt war das Wetter doch gut brauchbar. Aber an einigen Morgen/Vormittagen hätte ich gern den Regen und die Bewölkung gegen Sonnenaufgang mit Sonne getauscht. Immer dann, wenn ich am Abend vorher einige Stunden lang einen Apollo verfolgte und mir den endgültigen Ruheplatz merken konnte. Oder wenn ich hübsche Bläulinge fand und die dann mit offenen Flügeln fotografieren wollte.

 

An meiner letztjährigen Apollostelle flogen einige frische Männchen. Nachdem die Wildschweine morgens das Weite suchten - vier waren es dieses Jahr - fand ich zwei meiner am Schlafplatz markierten Falter wieder und konnte sie fotografieren. Mit den Weibchen lief es weniger rund. Die fand ich an einer neuen Flugstelle in frisch und prächtig gefärbt und - aktiv. Vier Stunden verfolgte ich eines am Abend, bis es sich zur Nacht niederließ. In der Nacht gewitterte es, sollte aber morgens auflockern. Hat es nicht. Die Dame saß noch da, sah aber nass nicht so richtig gut aus. Als ich vom Plateau wieder unten war, kam die Sonne ´raus, klar. Fuhr ich wieder hoch, fand sie ein Stück weiter und versuchte zwei weitere Stunden vergeblich, sie mit dem Schatten des Regenschirms am losfliegen zu hindern. War nix.

 

Zwei für mich neue Bläulinge konnte ich fotografieren, auch wenn die einiger Überredung bedurften, morgens die Flügel zu öffnen: Polyommatus dolus vittatus, die Unterart mit dem weißen Streifen auf dem Hinterflügel ist in den Cevennen endemisch. Und Polyommatus escheri. Hübsch blau, in den Alpen und Cevennen nicht selten, aber von mir bisher dennoch nicht erwischt. Bisher. Ist nun auch erstmal erledigt, aber noch ausbaufähig.

 

Widderchen waren auch unterwegs, hauptsächlich Mannstreu-Widderchen. Die hübschen Esparsetten-Widderchen begannen gerade erst zu schlüpfen. Ansonsten gab´s noch massig Satyriden, von denen kommen noch paar Bilder.

 

Fazit: War ganz nett, für eine Woche aber zu viel Fahrerei.

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Kommentare: 2
  • #1

    Anja Hagemeister (Montag, 29 Juli 2024 18:39)

    Sehr geehrter Herr Rimpel, voller Freude haben wir heute Ihre Seite entdeckt und sind unglaublich begeistert von Ihren Fotografien und der exzellenten Beschreibung.
    Wir lieben die Natur und die Insekten aller Art und genießen derzeit das alltägliche Treiben der Tierwelt aller Art auf unserer kleinen Wildwiese.
    Wir haben bisher erst zwei Blogs mit großer Freude gelesen und können nur staunen, was für ein immensen Aufwand Sie betreiben müssen, um an solche einmalige Aufnahmen zu kommen und dabei den Naturschutz einhalten!
    Ich werde Ihre Seite weiterleiten und hoffe, dass noch viele Interessierte sich Ihrer Arbeit bewusst werden und genauso soviel Freude daran haben wie mein Mann und ich. Mit freundlichen Grüßen aus dem Markgräflerland Familie Hagemeister

  • #2

    Marcus (Donnerstag, 08 August 2024 08:31)

    Hallo Frau Hagemeister,

    vielen Dank für Ihre lobenden und aufmunternden Worte! Ich freue mich immer sehr, wenn ich mitbekomme, dass den Blog tatsächlich jemand liest und Gefallen daran findet.

    Herzliche Grüße
    Marcus Rimpel